11.02.2013

Wurzeln der Musikzensur


„Die Riten lenken die Gefühle des Volkes in
richtige Bahnen; die Musik stellt im Lande
Einklang her; die Regierung ordnet das
Verhalten, und die Strafen verhüten das
Verbrechen. Wenn also die Riten, die Musik,
die Strafen und die Regierung alle in
Ordnung sind, sind die Grundsätze der
Gesellschaftsordnung erfüllt.“

Konfuzius (nach Yotschi Liki)

Es ist verblüffend, wie ähnlich die Rolle der Musik schon im Altertum in ganz unterschiedlichen Kulturkreisen gesehen wurde. Damon etwa, einem Freund des Perikles, wird bei Platon die These zugeschrieben: „Man muss die Gesetze der Musik hüten, sonst rüttelt man am Ganzen. Nirgends rüttelt man an den Grenzen der Musik, ohne an die wichtigsten politischen Gesetze zu rühren.“ In seiner Abhandlung Der Staat lässt er Sokrates über ein Gespräch mit Glaukon berichten, in dem es um die Rolle der Musik im neu zu schaffenden Staat geht. Dort heißt es unter anderem: „Niemals werden die Tonarten geändert, ohne dass die wichtigsten staatlichen Gesetze in Mitleidenschaft gezogen werden.“ Ganz im Gleichklang damit meinte Konfuzius: „Wollt Ihr wissen, ob ein Land wohl regiert und gut gesittet sei, so hört seine Musik…Wenn die Welt chaotisch wird, werden das Zeremoniell und die Musik zügellos.“  www.musik-und-politik.de