30.04.2014

Children Of The Revolution


Politische Herrscher verwandten viel Zeit darauf, Musik zu kontrollieren, unterstellte man doch, dass Musik unter Umständen in der Lage sei, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen.



Pop-Musik ist etabliert. Sie stellt keine Bedrohung mehr da. Warum auch? Sie gehorcht in der Regel sklavisch den Gesetzen des Marktes, die immer mehr auch unser politisches System bestimmen. Insofern ist das politische System gegenüber musikalischen Innovationen aufgeschlossen wie noch nie zuvor. Neue Musikstile - hier unterscheiden wir uns von Platon - werden das gegenwärtige Polit-System der Vermarktung kaum erschüttern. Im Gegenteil. Sie sind höchst willkommene Phänomene, versprechen sie doch eine Umsatzsteigerung in der Musikindustrie. Freilich: Die These eines Zusammenhangs von Musik und Politik wird dadurch nicht in Frage gestellt. Allein eine Musik, die das gängige Marktprinzip in Frage stellen würde, könnte dem gegenwärtigen System gefährlich werden. Doch um überhaupt gehört zu werden, müsste solch marktkritische Musik selbst erst einmal vermarktet werden. Ein Paradoxon, an dem so mancher subkulturelle Musiker verzweifelte.  Text © Musik und Politik

29.04.2014

Legalisierter Diebstahl


Der gestrigen Mitteilung des Sächsischen Chorverbandes entnehmen wir, dass es für die Berechnung der GEMA-Kosten keine Rolle spielt "welche Stücke dargeboten werden und ob das Konzertrepertoire zum Beispiel größtenteils aus gemeinfreien Titeln besteht".

Mit anderen Worten: Die GEMA kassiert also auch für Werke von Nichtmitgliedern. Das ist politisch auch so gewollt. Bekommen jetzt auch die Nichtmitglieder Geld von der GEMA? Soweit kommt es noch!

Ältere Beiträge: Schreib mal wieder  Unter Generalverdacht  Schiffbruch mit Ansage

28.04.2014

Aber bitte mit Sahne


Die Auszeichnung mit dem Deutschen Musikautorenpreis für sein Lebenswerk ist für Udo Jürgens eine besondere Ehre: „Meine Mitgliedschaft bei der GEMA dauert gefühlt schon beinahe mein ganzes Leben lang. Und ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, denn das gab mir als junger Komponist in diesem wackligen Beruf etwas Sicherheit und ermöglichte mir ein geregeltes Einkommen. Ich bin natürlich auch stolz darauf, dass es mir über Jahrzehnte hinweg immer wieder gelungen ist erfolgreiche Lieder zu schreiben, von denen sich manche sogar als Evergreens etablieren konnten.“  Quelle: GEMA

Wer hat, dem wird gegeben: 65.000 Komponisten, Textdichter und Verleger sind als Gema-Mitglieder registriert, organisiert in einer Art Kastensystem, das streng einer frühkapitalistischen Logik folgt: Wer mehr verdient, steigt auf. Text © fr.online.de

27.04.2014

Noch gut in Schuss


Atari etwa hatte im zweiten Quartal 1983 rund 310 Millionen US-Dollar Verlust gemacht, weil die Verkäufe von Spielen stark zurückgegangen waren, schrieb die New York Times. Das Lizenzspiel zu Steven Spielbergs Film über den auf der Erde gestrandeten Außerirdischen E.T. sollte zum Weihnachtsgeschäft 1982 Geld in die Kassen spülen, was aber nicht klappte.  Quelle: heise online News

Offenbar hat Atari Anfang der 1980er-Jahre wirklich eine bislang noch nicht bekannte Anzahl von ET the Extra-Terrestrial einfach in der Wüste New Mexicos vergraben, ohne die Module zu zerstören.  Quelle: Golem.de

26.04.2014

Schreib mal wieder


Post von der GEMA gibts übrigens vor allem dann, wenn der Mediendienst des Vereins auf die Ankündigung einer Veranstaltung stößt, die nicht angemeldet ist. Es gibt nämlich eine GEMA-Vermutung, wonach alles, was öffentlich gespielt wird, auch GEMA-pflichtig ist. Das Gegenteil zu beweisen, obliegt dem Veranstalter.  Quelle: swp

Mit anderen Worten: Auch für die Werke von Nichtmitgliedern kassiert die Gema ab – ohne das Geld an diese Nichtmitglieder auszuschütten.  Quelle: wdr

25.04.2014

Freies Internet


Ein freies Internet, das nicht zu einem reinen Überwachungs- und Steuerungswerkzeug für Regierungen und einem den klassischen Massenmedien ähnelnden Marketing- und Konsumkanal für Firmen verkommen soll, benötigt nicht unbedingt mehr leidenschaftliche Netzaktivisten. Es benötigt mehr bewusste Entscheidungen treffende, mündige Anwender, die das Gewicht nicht übersehen, das in ihren digitalen Handlungen liegt. Selbst wenn diese Handlungen noch so unwesentlich wirken.  Quelle: NETZWERTIG.COM

24.04.2014

Pakt mit dem Teufel


Legal Tribune Online
Michael Weller ist Rechtsanwalt und einer der Gründer von C3S. Er ist für die urheberrechtliche Begleitung des Projekts verantwortlich. 

Am liebsten würde er mit der Gema zusammenarbeiten.  HIER

Die GEMA steht dem Projekt der C3S offen und konstruktiv gegenüber. Wir sind in regelmäßigem Austausch mit den Gründern der C3S. Ob und ggf. wie man zusammenarbeiten kann, lässt sich erst ermessen, wenn die C3S ein stimmiges Geschäftskonzept vorlegt.  Quelle: GEMA

23.04.2014

Das Urheberrecht abschaffen


Heute, am 23. April, ist der Welttag des Buches und des Urheberrechts, 1995 eingerichtet von der UNESCO. Der niederländische Politikwissenschaftler und Autor Joost Smiers nimmt den Tag zum Anlass, über die Marktverhältnisse der Inhaltewirtschaft und Gründe für eine Abschaffung des Urheberrechts nachzudenken. 

Es kann doch nicht sein, dass einige wenige, aber sehr mächtige Interessengruppen in großem Maße darüber entscheiden, was wir sehen, hören und lesen können, wie wir darüber informiert werden, was in unserer Gesellschaft und überall auf der Welt passiert … Diese internationalen Unternehmen wählen aus, wie wir informiert werden, welche Musik uns erreicht, welche Bilder, welche Formen der Unterhaltung, welche Ästhetik – und was uns eben nicht erreicht.  Bei iRIGHTSinfo mehr dazu lesen.

Das Urheberrecht sollte dem kreativen Schaffen aller dienen:  Müsste, könnte, sollte

Deutsche Kulturförderung


Die GEMA-Mitgliederversammlung, die vom 7.-9. April in Berlin stattfand, hat einen neuen Verteilungsplan beschlossen und betreibt weiterhin Kulturförderung wie vor 81 Jahren:

Manche der Kultur-Kriterien bei der Radio-Verteilung sind durchaus fragwürdig. So erhalten Sender mit überwiegend deutschsprachigem Repertoire eine nicht unerhebliche Kulturförderung, und zwar unabhängig von der Art des Repertoires. Das führt zu einer umstrittenen kulturellen Förderung des deutschen Schlagers. Dieses Thema wurde in der Komponisten-Kurie diskutiert und vom Aufsichtsratsvorsitzenden der GEMA Enjott Schneider damit kommentiert, dass es dem Schlager derzeit recht schlecht ginge.  Quelle: Composers Club e.V.

TRI-Info: Am 28. September 1933 erhält die „Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Aufführungsrechte“ (Stagma) das Verwertungsmonopol. Sie übernimmt im Auftrag des Propagandaministeriums die zentrale Erfassung aller Künstler, Verleger und Aufführungen und kümmert sich um die Wahrnehmung finanzieller Ansprüche aus Urheber- und Aufführungsrechten. Ausschüttungen erfolgen fortan auch an erfolglose Künstler, die das Ministerium für fördernswert befindet.  Quelle: Sächsische Zeitung

Echo-Preisverleihung 2014:  Ist alles so schön bunt hier

22.04.2014

Wo dein Platz, Genosse, ist!


GEMA-Aufsichtsratsmitglied Konstantin Wecker: “Was soll zweifelhaft sein an der Gema?”  HIER

Die Wurzeln der GEMA: Joseph Goebbels hatte große Pläne. Das gesamte deutsche Kulturleben sollte erneuert werden. Selbstverständlich im Sinne des rassistischen Nationalsozialismus. Juden und Vertreter der sogenannten "entarteten Kunst" hatten in der Diktatur Adolf Hitlers keinen Platz. Als Leiter der Reichskulturkammer stellte Goebbels die Weichen, um das deutsche Kulturleben zu "reinigen". Im Bereich der Musik war es nicht zuletzt die STAGMA, die diesem Zweck dienen sollte: die "Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Aufführungsrechte". Anfang Oktober 1933 nahm sie ihre Arbeit auf, von den Nationalsozialisten mit einem bequemen Monopol ausgestattet. Heute ist die ehemalige STAGMA unter dem Namen GEMA, Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, bekannt.  Quelle: Deutsche Welle

Spreeblick: Hitler finds out he’s not talking at re:publica 2014

20.04.2014

Optisch hui, akustisch pfui


"Seit gestern sendet die Tagesschau aus ihrem neuen Studio" und "bei den Zuschauern kommt die moderne Optik gut an - ganz im Gegensatz zur neuen Titelmelodie." So lesen wir es jetzt bei Süddeutsche.de.

Warum das mit der Musik nur so und nicht anders sein darf, haben wir gestern schon versucht HIER zu erklären.

Aus dem Himmel ferne


"Der einläutende Gong klingt anders, irgendwie fernöstlich. Gut so. Wer das Design der "Tagesschau" verändert, der verändert auch die Inneneinrichtung von Millionen Wohnzimmern in Deutschland. Da kann ein wenig Feng Shui nicht schaden" und "der Eingangsfanfare dagegen fehlt jetzt das Triumphalische" schreibt Spiegel Online.

Michael Ernst im Gespräch mit Henning Lohner über die neue Tagesschau-Musik:
M.E.: Ist ein Jingle von 12 Sekunden Dauer schwieriger zu schreiben als die Musik für einen ganzen Film?
H.L.: Nee, beim Komponieren gibt es für mich die Frage der „Schwierigkeit“ nicht. Musik macht immer Spaß. Der besondere Reiz dieser Aufgabenstellung war, wie der NDR sagte, etwas zu schreiben, was sich „genau wie das bisherige anhört, aber vollkommen neu klingt“. Darüber kann man dann mal nachdenken, oder besser: daran herum-empfinden.  Quelle: nmz

19.04.2014

Retromäßiger Orchestersound


Warum etwas Neues komponieren, das wie das Alte klingen muss?

Als die Tagesschau 1952 erstmals auf Sendung ging, bestand ihr Intro zunächst aus einer schwungvollen Melodie und einer eingeblendeten Filmkamera. Beides erinnerte noch sehr an die Wochenschau aus der braunen Vergangenheit…Bereits 1956 wurde die Titelmelodie der Tagesschau durch ein zeitgemäßes und dem Charakter des neuen Mediums Fernsehen besser entsprechendes Sound-Logo aus der Feder Carstes ersetzt…Allabendlich um 20 Uhr erklang nun nach einem staatstragenden Gong und der Ansage eines männlichen Sprechers "Hier ist das deutsche Fernsehen mit der Tagesschau, anschließend die Wetterkarte" eine sich dramatisch steigernde Orgelsequenz, gefolgt von der sechs Noten umfassenden Tonfolge Carstes.  Quelle: shz.de

Der Verlautbarungs-Gestus von Hans Carstes Intro wurde seitdem mehrfach modifiziert und dem jeweiligen Zeitgeist angepasst, am staatstragenden Fanfaren-Pomp hat sich substanziell aber wenig geändert.  Quelle: RHEIN MAIN PRESSE

Carste war NSDAP-Mitglied, aber auch Aufsichtsratsvorsitzender der Gema. Dort wird er immer noch als Urheber der Tagesschau-Fanfare geführt.  Quelle: NÜRNBERGER ZEITUNG

Für ein Fanfarenfragment der „Hammond-Fantasie“ erhielt die Witwe Grit-Sieglinde Carste noch in den 2010er Jahren eine monatlich vierstellige GEMA-Ausschüttung.  Quelle: WIKIPEDIA

Darum!

Mehr zum Thema: Tagesschau  Waschen, legen. fönen  Hans Friedrich August Carste  GEMA

Waschen, legen, fönen


Es war die letzte 20-Uhr-Tagesschau im gewohnten Design. Ab Samstagabend sendet ARD-aktuell aus dem neuen Studio - mit einer fast 18 Meter breiten Medienwand für Panoramabilder, Fotos, Videos und Grafiken. Auch die Tagesthemen, das Nachtmagazin, der Wochenspiegel und tagesschau24 werden künftig aus dem neuen Studio senden.  Quelle: ARD

Auch die Erkennungsmelodie der neuen Tagesschau ändert sich. "Wie sie genau klingt soll aber noch ein Geheimnis bleiben." Das sicherlich aus gutem Grund. Dann wollen wir hier auch noch nichts vorwegnehmen und berichten dazu gleich nach der heutigen 20-Uhr-Tagesschau. Anbei noch mal der alte Sound als mp3 zur Erinnerung.

17.04.2014

Wie lang ist die Chaussee?


Wenn die GEMA mal so nebenbei eine ganze Hauptstrasse zur Veranstaltungsfläche erklärt.  HIER

Der Gewerbeverein Mengen im Kreis Sigmaringen hat Ärger mit dem Urheberechtsvertreter GEMA. Dieser fordert vom Verein eine Gebühr in Höhe von 6.500 Euro für Musikdarbietungen.  Bei SWRinfo mehr dazu lesen.

16.04.2014

Tatort Internet


Die Gewerkschaft der Polizei und Innenpolitiker der Union halten trotz des deutlichen Urteils des Europäischen Gerichtshofs an der Vorratsdatenspeicherung fest.  Bei heise online News mehr dazu lesen.

Nicht ganz sauber


Die Kölner Staatsanwaltschaft bulliet vandalismusfreie Kreativität im öffentlichen Raum.  Nerdcore

Früher war Köln die wichtigste Stadt für die deutsche Kunstszene. 2014 nun wird jeder erwischte Fall von Reverse Graffiti der Staatsanwaltschaft angezeigt, weil die kunstvolle Teilsäuberung das Erscheinungsbild der Innenstadt ungefragt verändere – außerdem entstehen Kosten, so die Argumentation der Stadt, weil man schließlich die ganze Wand sauber machen müsse, wenn schon ein Teil gereinigt sei.  Bei taz.de mehr dazu lesen.

Die beklemmendste Satire schreibt dann eben doch nicht der Postillon sondern das Leben selbst.  Das Kraftfuttermischwerk

15.04.2014

Metamorphose


Angela Merkel ist im Urlaub, Sigmar Gabriel kostet seine Rolle als Vizekanzler aus. Der SPD-Chef präsentiert sich als selbstbewusster Allrounder - und wird seiner Chefin immer ähnlicher.  Quelle: SPON

"Taa-taa ta-ta-ta-taaa"


Am Karsamstag ist große Premiere: Um 20 Uhr sendet die Tagesschau erstmals aus dem neuen Studio…Und auch einen neuen Klang bekommt die Tagesschau. Doch keine Sorge: Die klassische Eröffnungsfanfare bleibt. Sie wurde allerdings neu arrangiert.  Quelle: ARD

TRI-Info: Der vor über vierzig Jahren verstorbene Hans Friedrich August Carste war NSDAP-Mitglied und GEMA-Aufsichtsratsvorsitzender. Seine Schöpfungen wie "Das Erbe von Pretoria" (1934), "Sparkasse mit Likör" (1937) und "Maja zwischen zwei Ehen" (1938) kennt heute praktisch niemand mehr. Mit einer Ausnahme: Sechs Töne aus seiner sieben Minuten und 30 Sekunden langen "Hammond-Fantasie", mit denen die ARD seit 1956 ihre Nachrichtensendung "Tagesschau" einleitet.  Quelle: TELEPOLIS

Pardon?


Medienberichten zu Folge hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel am 31. März 2014 in Berlin gesagt, er sei sicher, dass der US-amerikanische Geheimdienst versuchen würde, Edward Snowden bei einem Deutschland-Aufenthalt unter seine Kontrolle zu bringen.  Quelle: REPORTER OHNE GRENZEN

Warum kann die deutsche Bundesregierung die Sicherheit von Edward Snowden im Falle einer Befragung durch den NSA-Untersuchungsausschuss in Deutschland nicht garantieren?  HIER

Kompetentes Nichtstun


Friedrich Küppersbusch
"Merkel wird nicht – wie Kohl oder gar Adenauer – ihren Anhängern als „große Europäerin“ in Erinnerung bleiben. Sie hat bemerkenswerte Nervenstärke bewiesen, um ihr oberstes Handlungsprinzip – kompetentes Nichtstun – gegen alle Aufregungen durchzuziehen. Das ist mehr als nichts und weniger als gestaltende Politik. Deutschland geht aus dieser Epoche reicher, unsympathischer und nationalistischer hervor. Und eine andere Bundesregierung wird später die europäischen Hausaufgaben machen müssen."  Quelle: taz

14.04.2014

Neues von gestern


Am 15. April fällt der Startschuss für das einzigartige Online-Projekt des British Pathé Archive und Mediakraft Networks in München.  HIER

Guess who is back?



Bild: STREETARTNEWS  Quelle: NETZPOLITIK.ORG

Im britischen Ort Cheltenham ist Streetart aufgetaucht, die vom Stil her vom berühmten Künstler Banksy stammen könnte.  Mehr dazu lesen.

12.04.2014

Heil GEMA


Bei der diesjährigen GEMA-Mitgliederversammlung, die vom 7.-9. April in Berlin stattfand, wurden zentrale Themen und Ziele der Verwertungsgesellschaft von den anwesenden Komponisten, Textdichtern und Musikverlegern diskutiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Beschluss über eine Neuordnung der Rundfunkverteilung. Der Antrag von Aufsichtsrat und Vorstand wurde von den Mitgliedern mit breiter Mehrheit angenommen.  Quelle: GEMA

Die Wurzeln der GEMA: Am 28. September 1933 erhält die „Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Aufführungsrechte“ (Stagma) das Verwertungsmonopol. Sie übernimmt im Auftrag des Propagandaministeriums die zentrale Erfassung aller Künstler, Verleger und Aufführungen und kümmert sich um die Wahrnehmung finanzieller Ansprüche aus Urheber- und Aufführungsrechten. Ausschüttungen erfolgen fortan auch an erfolglose Künstler, die das Ministerium für fördernswert befindet. Alle anderen noch existierenden Verwertungsgesellschaften werden aus- oder gleichgeschaltet. Auch nach 1945 existiert die Stagma fort. 1947 wird sie in die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“ (Gema) umbenannt und privatisiert.  Quelle: Sächsische Zeitung (Dieser Beitrag wurde aus dem Netz entfernt!!!)

TRI-Info: DER SPIEGEL 27/1951 - GEMA ist an allem schuld  HIER

I feel good


Ihren wissenschaftlichen Doktortitel hat Annette Schavan endgültig abgeschrieben - einen Doktortitel darf sie dennoch führen. Wenn auch nur mit dem Zusatz „h.c.“. Die Universität zu Lübeck hat Schavan am Freitag die Ehrendoktorwürde verliehen  Quelle: faz.net

Für einige Farbtupfer auf den Rängen sorgen die Vertreter des Asta. Sie tragen einheitlich gelbe T-Shirts, aber nicht aus Protest gegen die Doktor-Ehrung, sondern um an den studentischen Kampf gegen die Uni-Schließung 2010 zu erinnern. Die Big Band der Lübecker Hochschulen spielt ein Medley, es endet mit dem Soul-Klassiker "I feel good".  Quelle: SPON

"Eigentlich sollte die Universität doch, um es mit Paul Feyerabend zu sagen, ein "intellektueller Supermarkt" sein, "wo der reife Student herumwandelt und aufgreift, was ihm gefällt" - während aktuell das Studium eher einer Exerzieranstalt gleicht, bei dem in kürzester Zeit möglichst viel vermeintliches, auf industrielle Verwertbarkeit schielendes Wissen in die Studenten gepumpt wird."  Berthold Seliger  HIER

11.04.2014

Nur die Spitze des Eisbergs


Gestern war ein Bielefelder Möbelhaus in die Schlagzeilen geraten, weil dort Tassen mit dem Konterfei Adolf Hitlers verkauft worden sind.  HIER

Berliner Erklärung


SPD-Innenminister fordern Vorratsdatenspeicherung  HIER

Die Innenminister und -senatoren der Länder Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein haben am 10. April in Berlin zu aktuellen innenpolitischen Themen folgende Erklärung beschlossen: PDF

Energiewende made in Japan


Die japanische Regierung hat trotz der massiven Ablehnung in der Bevölkerung den Wiedereinstieg in die Atomenergie beschlossen.  NZZ

09.04.2014

Die Russen kommen


Das ZDF arbeitet in seiner Berichterstattung über die Ukraine-Krise eng mit dem Ukrainian Crisis Media Center (UCMC) zusammen: einem internationalen PR-Netzwerk gegen "russische Propaganda".  der Freitag

Hurra die Schule brennt


Mit einer pietätlosen Aktion drückt der Hauptstadtverband der Jungen Union (JU) seine Freude über die Räumung des Flüchtlingscamps in Berlin-Kreuzberg aus.  Bei taz.de mehr dazu lesen.

Sozial ist, was Arbeit schafft


© quer.Blog

Konkurrenz belebt das Geschäft


taz.de
Die Verwertungsgesellschaft Gema könnte demnächst ihr Monopol bei der Wahrung von Musikerrechten verlieren. Denn eine vielversprechende Konkurrenz möchte 2015 den Betrieb aufnehmen. Das setzt schon jetzt Kräfte für Veränderung frei.  Mehr dazu lesen.

Kleine Geschichte der GEMA: Die Strukturen der GEMA sind historisch gewachsen. Um zu verstehen, warum es das GEMA-Monopol oder das System der Werkeinstufungen gibt (und wir uns heute damit herumschlagen müssen), sollte man sich anschauen, in welchem historischen Kontext diese entstanden sind.  HIER

08.04.2014

Gehacktes Pottwal


Der Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern hat vor dem Landgericht Berlin eine herbe Niederlage einstecken müssen. Ein Fotograf hatte den Geheimdienst verklagt, weil dieser ein Bild der Band Feine Sahne Fischfilet in seinem Verfassungsschutzbericht veröffentlicht hat – ohne Genehmigung und ohne korrekte Quellenangabe.  Quelle: PUBLIKATIVE.ORG

So also nicht!


"Union und SPD sind sich einig: Wir brauchen die zeitlich begrenzte Speicherung von Verbindungsdaten für die Bekämpfung schwerster Verbrechen."  Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), Quelle: WinFuture

Man darf erstaunt darüber sein, dass es dem Innenminister gelungen ist, in einem derart kurzen Satz drei Unrichtigkeiten unterzubringen.  Bei Internet-Law mehr dazu lesen.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat heute die Vorratsdatenspeicherung für unzulässig erklärt. 
Bei DIGITALE GESELLSCHAFT mehr dazu lesen.

06.04.2014

It's a Sony


Nerdcore
Sony hat den CC-lizensierten Open-Source-Kurzfilm Sintel von der Blender Foundation auf Youtube wegen Copyright-Bullshits runternehmen lassen.  HIER mehr dazu lesen.

Sony-Music-Chef
Ohne Geld von Google keine Videos auf Youtube.  HIER mehr dazu lesen.

Dem Abendrot entgegen


Die Junge Union ist ein wunderlich Ding. In anderen Parteien ist der Nachwuchs gerne mal ungestüm und kratzbürstig. Bei der CDU ist dagegen kaum jemand so angepasst wie die JU. Philipp Mißfelder, der Vorsitzende, wurde wahrscheinlich pubertätslos erwachsen. Das gilt auch für viele seiner Mitstreiter.  Quelle: Süddeutsche.de

05.04.2014

Pictures at an Exhibition


George W. Bush hat in einer Ausstellung seine Bilder gezeigt, die er in der Rente gemalt hat. Die Qualität entspricht jener von anderen Politikern, die als Kunstmaler gescheitert, als Kriegsherren jedoch nachhaltigen Schaden angerichtet haben.  Quelle: DWN

04.04.2014

Inmitten der Nacht


Der Film „Es werde Stadt“ von Dominik Graf und Martin Farkas zum Zustand des Fernsehens in Deutschland aus Anlass des 50. Grimme-Preises wurde von vier Rundfunkanstalten der ARD koproduziert. Er hat deshalb das Privileg, in den nächsten Wochen gleich viermal zu sehen zu sein: WDR, heute, 23:15 Uhr; NDR, Dienstag auf Mittwoch, 0:00 Uhr; SWR, Mittwoch, 23:30 Uhr; BR, 3. Juni, 22:45 Uhr.

Dass die ARD diesen Film auf einem ihrer 3000 Kanäle zu einer Zeit zeigen könnte, bei der der Zuschauer nicht bis nach Mitternacht aufbleiben muss, ist natürlich unvorstellbar.

Quelle: Stefan Niggemeier

03.04.2014

Der Idiot


«Die direkte Demokratie kann Gefahren bergen, wenn die Bürger über hochkomplexe Themen abstimmen», sagte Gauck an der Medienkonferenz im Landgut Lohn in Kehrsatz. Er sei ein überzeugter Unterstützer der repräsentativen Demokratie, mit der Deutschland «sehr gut fährt».  Quelle: tagesanzeiger.ch

Nicht nur Freiheit, sondern auch die Demokratie darf nur so sein und so weit gehen, wie die Mächtigen und Herrschenden sie meinen, sie ihnen nutzt und nicht schadet. Da müssen die Bürger einem vermeintlichen Bürgerrechtler schon glauben, dass der weiß, wann etwas zu "hochkomplex" wird und sie deshalb nicht mehr mitreden dürfen.  Quelle: freitag.de

Klimbim ist unser Leben


Fefes Blog
Ich frage mich, ob das Phänomen Empöreria/SJW die Antwort der Generation Perspektivlos auf ihre Perspektivlosigkeit ist. Quasi als "Fuck You" an das Establishment. Instinktiv verstehen die schon, dass hier eine Unterdrückung stattfindet, und dass sie die Opfer sind, aber zu weitergehenden Denkprozessen reicht es dann nicht mehr. Wie auch, angesichts der Lage an unseren Schulen.  weiterlesen…

TRI-Info: Es gab unlängst eine Untersuchung von Konstanzer Hochschulforschern, bei der knapp 100.000 Studenten befragt wurden. Hier kam man zu dem Ergebnis, dass für neunzig Prozent der Studenten Freiheit, Freizeit und Selbstverwirklichung den höchsten Stellenwert haben. Laut der Studie hat sich ein Wandel "weg von sozial-ökologischen hin zu konservativ-liberalen Zielen" vollzogen. Rebellion kommt da nicht mehr vor.  Quelle: Telepolis

02.04.2014

Warum wir die GEMA brauchen


derFreitag
Das hier ist Deutschland. Wir brauchen immer jemanden, der uns sagt, was wir dürfen und ob wir es überhaupt dürfen, und vor allem wann und zu welchen Bedingungen wir es dürfen.  Mehr dazu lesen.

Video on Demand


Bitkom und Gema vereinbaren Gesamtvertrag  Mehr dazu lesen.

Kurz-Info zur GEMA: Die ordentlichen Mitglieder, fünf Prozent aller Mitglieder, beziehen knapp 65 Prozent aller Ausschüttungen und haben zudem Anspruch auf Bezüge durch die Sozialkasse. Spricht ein Gema-Oberer von „den Urhebern“, deren Rechte in diesen schwierigen Zeiten gewahrt werden müssen, so meint er die exklusive Kaste der 3400 ordentlichen Mitglieder.  Quelle: Berliner Zeitung

Im Namen des Geldes


Die „Wirt­schafts­wo­che“ macht (im Heft 14/2014) die Ne­ben­ver­dienste der höchs­ten Rich­ter zum Ti­tel­thema: So kom­men etwa Rich­ter am Bun­des­fi­nanz­hof auf ei­nen durch­schnitt­li­chen Ne­ben­ver­dienst von 25.200 €, wo­bei 57 von 59 Rich­tern noch ne­ben ih­rer her­kömm­li­chen Tä­tig­keit noch eine Ne­ben­be­schäf­ti­gung ha­ben. Da­mit sind die Mün­che­ner zwar Spit­zen­rei­ter, je­doch nicht al­lein: Am Bun­des­ar­beits­ge­richt in Er­furt ha­ben alle Rich­ter ei­nen Ne­ben­ver­dienst, der ih­nen im Schnitt 16.400 € ex­tra ein­bringt. Auch am Bun­des­so­zi­al­ge­richt ver­die­nen alle hinzu, durch­schnitt­lich ca. 10.000 €. Et­was ge­mä­ßig­ter geht es bei den Rich­tern am Bun­des­ge­richts­hof zu: Dort ar­bei­ten nur 73% der Rich­ter ne­ben­bei, kom­men aber auch auf ca. 10.000 €.  Quelle: strafakte.de

01.04.2014

Keine Überholspuren im Netz


Am Donnerstag will das Europaparlament über die Zukunft des Internets abstimmen. Ein europäischer Binnenmarkt für Kommunikation soll geschaffen werden. Es geht auch darum, wofür Provider ihren Kunden künftig Geld abnehmen dürfen. Die Konzerne wünschen sich zusätzliche Einnahmequellen, wollen zum Beispiel von Videodiensten Geld verlangen können, damit die Videos ruckelfrei bei ihren Kunden ankommen.  Quelle: SPON

Von der Hand in den Mund


Die schwarz-rote Koalition hat einen großen Streitpunkt beim gesetzlichen Mindestlohn aus dem Weg geräumt. Demnach sollen alle Langzeitarbeitslosen auch in Zukunft zunächst weniger als 8,50 Euro verdienen, wenn sie wieder einen Job aufnehmen.  Quelle: SPON

April, April


Die österreichischen Verwertungsgesellschaften haben eine neue Studie zu ökonomischen Auswirkungen der Festplattenabgabe präsentiert…Durch die Abgabe wären pro Monat 48 Euro pro Künstler möglich. Unerwähnt bleibt dabei jedoch, dass sich die Gelder nicht gleichmäßig auf alle Künstler verteilen, sondern diese nach einem festgelegten Schlüssel verteilt werden. Dieser orientiert sich bei den meisten Verwertungsgesellschaften an den Tantiemen, wodurch ohnehin erfolgreiche Künstler auch mehr Geld aus der Festplattenabgabe zur Verfügung bekommen.  Quelle: derStandart.at

65 Prozent der Kunstschaffenden bis 35 Jahre sind nicht Mitglied einer Verwertungsgesellschaft. Das heißt, dass sie de facto Netto-Zahler sind, weil sie zwar Abgaben leisten, aber keine Auszahlungen erhalten. Ähnlich verhält es sich übrigens bei den 35- bis 45-Jährigen, wo 55 Prozent auf eine Mitgliedschaft verzichten.  Quelle: wko.at