11.07.2012

contemporary music


“We need first of all a music in which not only are sounds just sounds but in which people are just people, not subject, that is, to laws established by any one of them even if he is ‘the composer’ or ‘the conductor.’ Finally we need a music which no longer prompts talk of audience participation, for in it the division between performers and audience no longer exists: a music made by everyone.” (John Cage, 1973) 1)

„Wir brauchen eine Musik, in der nicht nur die Töne einfach Töne sind, sondern auch die Menschen einfach Menschen, dass heißt keinen Regeln unterworfen, die einer von ihnen aufgestellt hat, selbst wenn es ‚der Komponist‘ oder ‚der Dirigent‘ wäre. Letztlich brauchen wir eine Musik, die nicht länger von Publikumsbeteiligung spricht, in der die Unterscheidung zwischen Performer und Publikum nicht mehr existiert: eine Musik, die von jedermann gemacht ist.“ 1)
Experimentelle Ausdrucksformen, die mit Geräuschen und ungewohnten Klangfolgen arbeiten, werden zumeist schnell als ”unhörbar” oder ”unharmonisch” abgelehnt. Derartige Wertungen werden jedoch schnell relativiert, wenn auf die Bedingungen eingegangen wird, unter denen sich Geschmack entwickelt. Dieser ist keineswegs angeboren oder ausschließlich ein Ergebnis individueller Empfindungen, er wird vielmehr ständig von äußeren Faktoren beeinflusst und insbesondere durch die Medien geprägt. In den westlichen Staaten wird fast jeder Jugendlicher nachhaltig von der Pop-Musik geprägt. Zwangsläufig wird ihnen ein positives Bild von den Stars und deren Musik vermittelt wird. Entsprechend kommt es in der Regel zu einer Ablehnung experimenteller Stilmittel, da sie dem gewohnten und als angenehm vermittelten Ausdrucksformen bzw. dem anerzogenen Geschmack widersprechen. Um eine Offenheit gegenüber den experimentellen Ausdrucksformen zu entwickeln, bedarf es deshalb einer Phase der Gewöhnung, sowie einer Vermittlung der entsprechenden Hintergründe durch die Medien und insbesondere auch durch die Schulen und die Erziehenden. Ein solcher Prozess würde jedoch auch bedeuten, dass eine Haltung vermittelt wird, die letztlich zur Hinterfragung des Bestehenden auffordert und auch offen für gesellschaftliche Veränderungen ist. 2)

Quellenangabe:
1) http://www.zzf-pdm.de/POrtals/_Rainbow/documents/veranstaltungen/johncage_flyer.pdf
2) http://www.sterneck.net/john-cage/sterneck/index.php