Die Klangqualität von Musik-CDs und MP3-Dateien ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken und inzwischen schlechter als bei der Einführung der Compact Disc. Die Probleme sind nicht technisch bedingt, sondern werden absichtlich verursacht oder wissend in Kauf genommen.1)
Momentan spaltet vermutlich kein anderes Phänomen die Musikwelt mehr als der gern mit „Loudness War“ umschriebene Kampf um den lautesten Tonträger. Hinter dieser martialischen Bezeichnung versteckt sich nichts anderes als ein mit immer fortschrittlicheren Methoden durchgeführter Wettbewerb um höhere Durchschnittspegel. Dieser „Kampf“ ist nicht wirklich neu. Vermutlich hätten schon die fünfziger und sechziger Jahre deutlich lautere Alben hervorgebracht, wenn nicht die verzerrungsanfällige Analogtechnik den Riegel ins Schloss geschoben hätte. Die vollständige Digitalisierung der Ton- und Masterstudios hat in der vergangenen Dekade allerdings zur sprunghaften Verringerung der Dynamik geführt.2)
Da die Entwicklung der psychoakustischen Geräte (Kompressor, Maximizer, Limiter) über die Jahre mehr und mehr zur Lautheitspirale geführt haben sind wir nun an einen Punkt an dem der gute Geschmack schon überschritten worden ist. Heute ist diese Spirale soweit eskaliert, dass die Angst der verantwortlichen Plattenfirmen-Manager, mit einer leiseren Veröffentlichung nicht genügend Aufmerksamkeit zu erhalten und wie andere Produktionen wahrgenommen zu werden. Die Warnung verantwortungsbewusster Mastering-Engineere wird übertönt. Das führt zu Veröffentlichungen, die kurz davor sind, weißem Rauschen zu gleichen und dem Ohr ungefähr so charmant schmeicheln wie ein kräftiger Schlag ins Gesicht.3)
Quellenangabe:
1) http://www.netzwelt.de/news/78754-lautheitswahn-jagd-krach.html
2) http://www.stereo.de/index.php?id=584
3) http://www.mastering-mp.de/lautheitswahn.html