18.08.2012

Neue Ausdrucksmöglichkeiten


„Der Begriff Neue Musik wurde für eine Musik geprägt, deren Repräsentanten nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten suchen. Somit ist die Neue Musik einerseits an keine Epoche gebunden, sofern sie bestrebt ist, überkommene Vorbilder zu überwinden. Andererseits kann sie selbst wieder veralten, wenn neue Strömungen auftreten. So führten beispielsweise Mitte der 1960er Jahre neue Materalien und Verfahrensweisen (Kombination des herkömmlichen Instrumentariums mit elektronischen Klängen, Tonbandeinblendungen, verfremdeten Sprachlauten sowie Raumklangeffekte) zu einer neuen Form der Neuen Musik. Die verbindliche Fixierung der Notation weicht der Aufzeichnung einzelner Klang- und Geräuschelemente oder bloßen Hinweisen über die Art der Ausführung. Von zusätzlich, der überkommenen Notenschrift hinzugefügten, mitunter graphisch gestalteten Zeichen verläuft die Entwicklung bis zu den Assoziationsfeldern der musikalischen Grafik (Cage).“

Es herrscht große Einigkeit darüber, dass das potentielle Publikum – also die Menschen, die Geld ausgeben, um „Neue Musik“ (nicht nur versehentlich) erleben zu können – verschwindend gering ist. Geschätzt wird es für Deutschland auf etwa 5.000 bis 25.000 Personen. Die kleineren Zahlen kommen aus den Kreisen der Phonoindustrie, die höheren werden eher von Vertretern der Opernhäuser, der Rundfunkanstalten und Konzertveranstalter genannt.

Die einzige Schätzung, wie viele Menschen „Neue Musik“ im Rundfunk einschalten, stammt von Peter Stamm (NDR): er geht von 200.000 Hörern „traditioneller Musik“ im NDR aus, von denen die meisten die Musik als Hintergrundkulisse laufen lassen; auf dieser Basis rechnet er mit eventuell 6.000 Hörern, die gezielt „Neue Musik“-Sendungen anhören (also wirklich hinhören).

Quelle: http://www.copy-us.com/sonstiges/Neue_Musik.pdf)