26.06.2014

Braune Socken


Der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) haben sich jetzt an Bundesjustizminister Heiko Maas gewandt und "die zum Teil willkürliche Vorgehensweise der Verwertungsgesellschaften wie GEMA, GVL oder VG Media" verurteilt. Die Verwertungsgesellschaften dürfen nach derzeitiger Gesetzeslage eigenmächtig neue Tarife erheben und bestehende Tarife nach Gutdünken erhöhen. "EVVC und DEHOGA fordern in ihren Schreiben an den Bundesjustizminister, die Nutzer vor der Monopolmacht der Verwertungsgesellschaften zu schützen."

Das GEMA Monopol: Im September 1933 monopolisierten die Nationalsozialisten die musikalische Urheberrechtsverwertung und dabei ist es in Deutschland bis heute geblieben. Quelle: DW

25.06.2014

Da werden Sie geholfen


Die Präsidentin des Musikverleger-Verbandes, Dagmar Sikorski, sagte im Gespräch mit Doris Schäfer-Noske im Deutschlandfunk: "Um das Geld zu kassieren, da hilft uns die GEMA, denn es geht ja nicht, dass jeder Berechtigte sozusagen selbst hinläuft und sagt bei jedem Veranstalter, passt auf, gestern Abend habt ihr diesen Titel von mir in eurem Konzert gespielt beziehungsweise meinen Titel gesendet." Ja wo kämen wir denn da auch hin? Wie schön also, dass es die GEMA gibt!

Frau Sikorski sitzt seit 2003 auch im GEMA-Aufsichtsrat und hat darum wohl diese lobenden Worte für die GEMA gefunden.

Mal ganz was Neues


Mit dem "Dvořák-Experiment" will die ARD jetzt Kinder und Jugendliche für die klassische Musik begeistern. 

Am 19. September kann Dvořáks Sinfonie "Aus der neuen Welt" deutschlandweit in allen Klassenzimmern erklingen. "Das 75 Minuten lange Konzert wird bundesweit von allen Kulturradios der ARD live übertragen. Außerdem gibt es das Konzert als Audio-Livestream sowie als Video-Livestream von ARTE-Concert im Internet. Bei diesem Projekt kooperiert die ARD mit dem Deutschen Musikrat." 

Bundespräsident Joachim Gauck ist begeistert und übernimmt die Schirmherrschaft. Das am 20. Juli vor 120 Jahren erstmals in Europa aufgeführte Werk gehört zu den meistgespielten Sinfonien weltweit.

24.06.2014

Flickwerk


In Europa wird weiter am Urheberrecht gebastelt. Das Blog The IPKat hat einen Entwurf für ein EU-White-Paper zur Reform des Urheberrechts veröffentlicht. Mehr dazu lesen…

Grundeinkommen statt Urheberrecht Das Urheberrecht abschaffen

21.06.2014

Fête de la Musique


In Frankreich wird die FdM von der dortigen Verwertungsgesellschaft SACEM von der Lizenzabgabe freigestellt.
Derartiges liegt für die GEMA natürlich jenseits aller Vorstellungskraft.

Quelle: www.fetedelamusique.de


Berliner Zeitung: Die GEMA "sieht die Fête nicht mehr als Straßenfest, sondern als Konzert, und verlangt nun rund 4 000 Euro mehr, das ist eine Preiserhöhung von 60 Prozent." Mehr dazu lesen…

18.06.2014

Pi mal Daumen


In einer GEMA-Pressemitteilung von gestern wird die "gute, vertrauensvolle und wechselseitig positive Zusammenarbeit" mit der LiveKomm hervorgehoben.

Es geht hier um die Frage, wessen Musik in den Clubs gespielt wird. Das "Monitoringverfahren" erlaubt beispielsweise ein automatisches Erkennen der Musikwerke. Das funktioniert aber nicht hundertprozentig. Es ist aber wohl auch egal, denn "der Einsatz eines flächendeckenden Vollmonitorings der Tanzflächen in sämtlichen deutschen Clubs und Diskotheken würde zwar jede einzelne Nutzung erfassen, stünde jedoch außer Verhältnis zu den dadurch verursachten Kosten." Welch böse Überraschung! Also will man es wohl bei Stichproben und bei einer manuellen Nachrecherche belassen. Die so gewonnenen Daten werden dann auf die deutschlandweite Musiknutzung in Clubs und Diskotheken hochgerechnet. Es bleibt somit wohl alles beim Alten und nichts Genaues weiß man nicht.

Solange etwa 2/3 aller Einnahmen unter nur 5% der Mitglieder verteilt werden können bewegt sich für die GEMA ja alles im grünen Bereich.

14.06.2014

Neue OstPolitik


Hat er das jetzt wirklich so gesagt?
Ja - In Norwegen!
"So wie wir eine Polizei haben und nicht nur Richter und Lehrer, so brauchen wir international auch Kräfte, die Verbrecher oder Despoten, die gegen andere mörderisch vorgehen, stoppen."
Dank an alle, die Joachim Gauck nicht gewählt haben!

12.06.2014

Alles wie gehabt


Die SPD Bundestags Fraktion berichtet heute auf ihrer Website, dass die "12 SPD-Thesen zur Reform des Urheberrechts" von der GEMA begrüßt werden und dokumentiert damit einmal mehr den bestehenden Schulterschluss zwischen der Verwertungsgesellschaft und der Politik.

Gute Freunde: Die Steigbügelhalter der GEMA

11.06.2014

Wirtschaftsquickie


Dass die GEMA Geld an Künstler verteilt, ohne dabei einen Gewinn zu machen, erklärt uns die eldoradio-Reporterin Nora Wanzke in einem zwei Minuten Podcast und findet dabei auch noch die Zeit, Kritik an YouTube zu äußern. Dass der GEMA-Chef Dr. Heker sich für weniger als 500.000 Euro Jahresgehalt "quasi ehrenamtlich" dafür den Arsch aufreissen muss, hat in dem Wirtschaftsquickie leider keinen Platz mehr gefunden und darum reichen wir das hier gerne nach.

Der Gründungsmythos lebt


In einer Pressemitteilung würdigt die GEMA ihren Gründungsvater Richard Strauss, der heute vor 150 Jahren geboren wurde.

Der deutsche Komponist Richard Strauss war 1903 an der Gründung der ersten Verwertungsgesellschaft für Musikwerke in Deutschland beteiligt und drei Jahrzehnte später dann auch der erste Präsident der Reichsmusikkammer. Vieles an der GEMA ist höchst zweifelhaft.

10.06.2014

Du darfst


Das Bundesverfassungsgericht hat jetzt entschieden, dass auch "Spinner" "Spinner" "Spinner" nennen dürfen.

08.06.2014

Bei Onkel Pö…


Das Leben im Stadion ist bei sonnigem Wetter recht angenehm. Herrlich, wie Panik-Opa Udo Lindenberg seine Fans verarscht!

04.06.2014

Fussball-WM ist uns was wert


So werden FIFA und GEMA reichgeglotzt! Veranstalter zahlt 11.000 Euro für Public Viewing. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Wenn's um Geld geht


Was auch immer YouTube gerade planen mag - mit den "Major Labels" ist man sich bereits einig. Die kleinen unabhängigen Labels werden jetzt unter Druck gesetzt, neue Verträge zu unterschreiben und wenn die Labels dem nicht nachkommen, werden die Inhalte gesperrt. Das ist doch eine deutliche Ansage. Aber was YouTube da freiwillig anbietet ist laut Pressemitteilung des VUT (Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V.) völlig inakzeptabel und nicht verhandelbar.

01.06.2014

Sozialundemokratisch


Nach Sigmar Gabriel in der F.A.Z. findet jetzt auch Frank-Walter Steinmeier deutliche Worte. Als Konsequenz aus dem Einzug verschiedener Splitterparteien ins Europaparlament hat Außenminister Steinmeier die Einführung einer europäischen Sperrklausel angeregt. Noch nicht lange her, da trat Frank-Walter Steinmeier als Gastredner auf der Mitgliederversammlung der GEMA 2013 auf. Das ist der Verein, wo nur etwa 5 Prozent der Mitglieder Stimmrecht haben. Dazu fand er dann allerdings keine kritischen Worte. Mein Gott Walter.